Wissenschaftler haben Hinweise auf die Entstehung des Mondes in einigen der ältesten Gesteine der Erde entdeckt, die tief in Westaustralien gefunden wurden. Eine aktuelle Studie der University of Western Australia (UWA) analysierte 3,7 Milliarden Jahre alte Feldspatkristalle aus Anorthosit-Gesteinen in der Murchison-Region, was einen Einblick in die frühesten Tage der Erde ermöglichte und möglicherweise die vorherrschende Theorie über den Ursprung des Mondes untermauerte.
Was sind Anorthosite und warum sind sie wichtig?
Anorthosite sind eine Art magmatisches Gestein, das hauptsächlich aus Plagioklas-Feldspat besteht. Sie sind auf der Erde außergewöhnlich selten, auf dem Mond jedoch bemerkenswert häufig. Diese gemeinsame geologische Eigenschaft lässt stark auf eine Verbindung zwischen den beiden Himmelskörpern schließen. Anorthosite entstehen, wenn geschmolzenes Magma langsam tief unter der Oberfläche abkühlt, wodurch große, chemisch reiche Kristalle wachsen und Informationen über ihre Umgebung speichern können. Die bemerkenswerte Erhaltung dieser alten Gesteine über Milliarden von Jahren ermöglicht es Wissenschaftlern, sie genau zu datieren und Einblicke in die frühe Erdkruste zu gewinnen.
Entschlüsselung des alten Mantels
Um die Geheimnisse dieser Gesteine zu lüften, haben Forscher unter der Leitung von Ph.D. Die Studentin Matilda Boyce nutzte ausgefeilte Analysetechniken. Sie konzentrierten sich auf die Isolierung der frischen Bereiche von Plagioklas-Feldspatkristallen und trennten und untersuchten effektiv den isotopischen „Fingerabdruck“ des alten Mantels – der halbgeschmolzenen Schicht unter der Erdkruste. Diese Isotopenverhältnisse liefern einen direkten Überblick über die chemische Zusammensetzung des Erdinneren vor Milliarden von Jahren.
Ein später Beginn des kontinentalen Wachstums
Die Analyse ergab, dass das Wachstum der kontinentalen Erdkruste unmittelbar nach der Entstehung des Planeten begann. Stattdessen begann es später, vor etwa 3,5 Milliarden Jahren – fast eine Milliarde Jahre nach der Geburt der Erde. Dies stellt frühere Annahmen über das Tempo der frühen Krustenentwicklung in Frage.
Eine verblüffende Verbindung zum Mond
Der faszinierendste Befund war die große Ähnlichkeit zwischen den Isotopensignaturen der australischen Gesteine und Proben, die während der Apollo-Missionen der NASA zum Mond gesammelt wurden. Diese Ähnlichkeit stützt nachdrücklich die Hypothese des „Rieseneinschlags“ für die Entstehung des Mondes. Diese Theorie geht davon aus, dass vor etwa 4,5 Milliarden Jahren ein marsgroßes Objekt mit der frühen Erde kollidierte. Durch die Kollision wurde eine riesige Menge Material in den Weltraum geschleudert, das sich schließlich zum Mond zusammenfügte.
„Unser Vergleich stimmte damit überein, dass Erde und Mond vor etwa 4,5 Milliarden Jahren die gleiche Ausgangszusammensetzung hatten“, erklärte Boyce. „Dies unterstützt die Theorie, dass ein Planet mit der frühen Erde kollidierte und der hochenergetische Aufprall zur Entstehung des Mondes führte.“
Eine einzigartige Gelegenheit, die Vergangenheit der Erde zu erkunden
Die Seltenheit intakter Gesteine aus dieser antiken Zeit macht diese Entdeckung außerordentlich wertvoll. Diese uralten Mineralien enthalten möglicherweise Hinweise auf die chemische Mischung, die bei der katastrophalen Kollision, die den Mond bildete, zurückblieb – eine wichtige Verbindung zwischen den Anfängen der Erde und der Entstehung ihres Satelliten. Die Forschung bietet eine einzigartige und wertvolle Gelegenheit, direkt in die prägende Vergangenheit der Erde zu blicken und unser Verständnis der geologischen Geschichte unseres Planeten und der Kräfte, die ihn geformt haben, zu festigen.
Wissenschaftler glauben, dass diese Verbindung zwischen Erde und Mond entscheidende Beweise für das Verständnis der Entstehung und Entwicklung von Planeten liefern kann.






























